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Neues von Hiob
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breitmeister



Anmeldedatum: 10.06.2004
Beiträge: 709
Wohnort: Alle 7 Meere

BeitragVerfasst am: 07.05.2008, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch ne gute Renzension! Denn nichts ist schwieriger, als einen eingefleischten Skeptiker zu überzeugen...

grüße vom breitmeister
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Geheimrat Günstig



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Beiträge: 1537
Wohnort: Bad Jägermeister

BeitragVerfasst am: 07.05.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Alsö ich finde die Rezi auch sehr gut!
Mich würde es Neugierig machen,wenn ich es nicht schon wäre!
_________________
Nur weil ich paranoid bin, heißt das noch lange nicht, daß sie nicht doch hinter mir her sind.
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Blaue Elise



Anmeldedatum: 05.05.2008
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 07.05.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Parker hat Folgendes geschrieben:
Endlich geht diese elende Wartezeit dem Ende entgegen. Will mal hoffen, dass Amazon meine vorbestellte CD zum Wochenende ausliefert. Da ich in der Pampas wohne bin ich auf die Kollegen angewiesen.... Traurig Habt ihr Erfahrung wie schnell die in solchen Fällen sind?


Bisher hat Amazon es immer geschafft, dass ich am Erscheinungstag die vorbestellten CDs/DVDs erhielt. Cool
_________________
http://www.radiorundehamm.de
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breitmeister



Anmeldedatum: 10.06.2004
Beiträge: 709
Wohnort: Alle 7 Meere

BeitragVerfasst am: 07.05.2008, 23:17    Titel: Rezension Musikwoche Antworten mit Zitat

Und das sagt das Branchenblatt "MusikWoche" in der kommenden Woche:

MusikWoche-Kritik:

Mit Songs wie "Hurra, Hurra die Schule brennt" und "Polizisten" gelten die Musiker von Extrabreit als Erfinder des deutschen Pop-Punk. Drei Jahre nach dem letzten Album, "Frieden", präsentiert die 2002 wiedervereinigte Band mit "Neues von Hiob" eine der stärksten Platten ihrer Karriere.

"Wir konnten diesmal während der Produktion ganz anders arbeiten als früher und bereiteten das Album sehr sorgfältig vor", erklärt Sänger Kai Havaii. "Das ganze Drumherum, dazu zählt auch unser neues Label Rodeostar, war sehr wichtig für uns, und es hat der Platte sehr gut getan." In der Tat klingen Extrabreit auf "Neues von Hiob" wieder so vital wie zu ihren besten Zeiten Anfang der 80er-Jahre, als die Band zu den Aushängeschildern der Neuen Deutschen Welle gehörte. "Wir sind sehr glücklich mit dem Sound der Produktion. Insgesamt ist es uns gelungen, mit diesem Album wieder auf den Punkt zu kommen." Auch textlich gibt sich die Gruppe in Songs wie "Andreas Baaders Sonnenbrille", "Besatzungskind" oder "Osama Bin Laden oder rat mal, wer zum Essen kommt" so bissig wie schon lange nicht mehr. Mit dem ersten positiven Feedback auf das neue Album, das am 9. Mai veröffentlich wird, zeigt sich Kai Havaii jedenfalls sehr zufrieden. "Und ansonsten schauen wir mal, was die Wundertüte Zukunft für uns bereithält."

Nach ihrer Wiedervereinigung 2002 und dem 2005 veröffentlichten Longplayer "Frieden", mit dem die Hagener noch nicht ganz an ihre alte Klasse anknüpfen konnten, erreichten Extrabreit mit "Neues von Hiob" wieder die alte Betriebstemperatur. "Die Produktion der neuen Platte gingen wir mit unserem Label zusammen an. Bereits in der Demophase sprachen wir viel miteinander und entschieden, welche Songs die besten sind. Das war auf jeden Fall eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit und hatte auch die nötige Ruhe." Kai Havaii zieht deshalb ein positives Fazit der Produktionsphase. "Es gab keine gesundheitlichen Ausfälle und keine chemischen Übertreibungen. Nur beim Mischen des Albums hatten wir am Anfang Probleme. Aber letztlich fanden wir auch da eine gute Lösung." Extrabreit präsentieren sich auf "Neues von Hiob" als zwar abgeklärte, aber hungrig gebliebene Band, die genau weiß, wann sie richtig Gas geben muss und wann es an der Zeit ist, das Tempo ein wenig zu drosseln.

Das Songwriting liegt weiterhin in den bewährten Händen von Gitarrist Stefan Kleinkrieg und Sänger Kai Havaii, "aber es gibt mit ,König der Angst' auch eine Nummer, die während einer Jam-Session entstand, weswegen bei diesem Song alle Bandmitglieder als Autoren aufgeführt sind", so der Sänger. Hawaii veröffentlichte 2007 einen autobiografischen Roman mit dem Titel "Hart wie Marmelade" (Gustav Kiepenheuer Verlag). Die dabei gemachten Erfahrungen färbten beim Schreiben der Texte für das neue Album aber nur sehr schwach ab. "Es ist schwer zu sagen, inwieweit meine Biografie Auswirkungen auf die Platte hatte. Aber natürlich nimmt man immer Dinge aus dem persönlichen Leben in seine Texte mit auf. Ebenso wie ein gutes Buch, das man gelesen hat - bei mir war das zum Beispiel eines über Andreas Bader." Seine Arbeitsweise veränderte Kai Hawaii in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht. "Ich entwickelte ganz bestimmte Antennen für spannende Stoffe; nicht zuletzt deshalb, weil ich ja in gewisser Weise mehr oder weniger permanent nach einer guten Geschichte für einen Song suche." Am Anfang einer neuen Produktion sitze er erst einmal vor einem weißen Blatt Papier - bildlich gesprochen. "Aber wenn ich mir ein bisschen Zeit lasse, kommt schon das eine oder andere zusammen." Man hört das auf "Neues von Hiob".

Quelle: musikwoche.de
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breitmeister



Anmeldedatum: 10.06.2004
Beiträge: 709
Wohnort: Alle 7 Meere

BeitragVerfasst am: 07.05.2008, 23:43    Titel: Interview mit Kai zu Hiob Antworten mit Zitat

Hier ist ein e-mail -Interview eines Stadtmagazins mit Kai Havaii, das demnächst erscheint. Havaii hat es vorab zur Veröffentlichung im Forum freigegeben. Kommentar: "Das waren mal gute Fragen."

Der 1. Das Cover von „Neues von Hiob“ sieht aus wie das Titelbild eines Jerry-Cotton-Romans. Was soll das Artwork symbolisieren?

Es ist eine Hommage an die deutsche Trash-Kultur, in diesem Fall an die Kriminal-Groschenhefte der 60er. Meine Mutter hat die Dinger verschlungen und ich habe dann die ausgelesenen Hefte nachts mit der Taschenlampe unter der Bettdecke weggeschmökert. Zum Teil waren die ganz spannend, oft auch unfreiwillig komisch. Ich hatte neulich im Zuge der Artwork-Gestaltung ein altes Heft in der Hand, das begann tatsächlich mit dem Satz: „Der blinde Bettler sah die beiden Männer kommen.“
Im Booklet der CD finden sich auch die besten der damals üblichen Kleinanzeigen, die die interessantesten Dinge offerieren: „Macht über Frauen“, „Bargeld sofort“ und eine Creme, mit der man im Do-it-yourself-Verfahren in 5 Minuten abstehende Ohren korrigieren kann.

2. Was unterscheidet das neue Werk von den vielen anderen in Eurer Karriere?

Ich finde es schwer, das selbst zu beurteilen. Wir haben sicher sehr konzentriert gearbeitet, aber das haben wir früher ja auch meist. Es ist auch eine Art Spätwerk mit ein paar textlichen und musikalischen Verweisen auf alte Songs. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass uns mit „Neues von Hiob“ ein ziemlich geschlossenes Album geglückt ist, vielleicht eins unserer besten.

3. Auch nach 30 Jahren kommen Extrabreit noch mit einer rauen, rebellischen Punk-Attitüde daher. a) Wie hast Du Dir diese bewahrt? b) Vermisst Du Menschen des öffentlichen Lebens die einfach mal Klartext reden? c) Sind die deutschen Bürger zu unpolitisch geworden?

a) Glaub mir, ich laufe nicht den ganzen Tag herum und überlege mir, welchen Porsche Cayenne ich als nächstes abfackele. Ich bin privat ein eher höflicher und zurückhaltender Mensch, wenn mich nicht gerade der Teufel reitet, was nur noch selten vorkommt. Mein Punk besteht darin, auf der Suche nach Wahrheiten zu bleiben und mich dabei auch gern mal auf das Drahtseil zu begeben, wo die Luft der politischen Korrektheit dünner wird. Wir waren eben nie eine x-beliebige Pop-Kapelle.
b) Ja, aber es ist eben gefährlich, die eingefahrenen Wege zu verlassen. Man denke mal an die gute Eva Herman. Ich fand ihre Mutterschafts-Extase und ihre Ansichten zur Familienpolitik ja auch abstrus, aber ihr aus ihrem Autobahn- und Mutterkreuz-Gelaber gleich den ultimativen Nazi-Strick zu drehen, zeugt von einer albernen Verkrampftheit. Es gibt ja auch so einen Linkskonformismus, der ist nicht viel angenehmer als das neokonservative Geschwätz. Ein unbedachtes Wort kann Karrieren ruinieren, manche Felder sollte man ganz meiden. Das Ergebnis sind Leute, die alle die gleichen, zeitgeistgerechten Worthülsen absondern. Habe ich keinen Bock drauf. Ich war zum Beispiel früher ein eingefleischter Anti-AKW-Aktivist, aber ich scheue mich nicht zu sagen, dass das angesichts der gegenwärtigen Lage vielleicht etwas voreilig war. Oder die Klima-Apokalypse. In solchen Dingen steckt immer viel mediengemachte Hysterie drin. Ich bin jetzt schon gespannt, was als nächstes kommt.
c) Ich denke, Deutschland war immer ein sehr politisches Land, unsere Geschichte lässt auch gar nichts anderes zu. Aber es gibt wohl heute eine gewisse Apathie gegenüber dem so übermächtig erscheinenden, anonymen Walten des globalisierten, kapitalistischen Systems. Man wird das Rad der Zeit nicht zurückdrehen können, aber man kann nicht alles dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen. Der schrankenlose Turbokapitalismus führt zu immer krasseren sozialen Gegensätzen. Das schafft Frustration, Wut und schließlich Gewalt. Was mich ausserdem irritiert, ist die scheinbare Gleichgültigkeit gegenüber der Tendenz des Staates, unter der Flagge der Terrorbekämpfung den „gläsernen“ Bürger zu schaffen – abgescannt bis in die privatesten Bereiche.


4. „Immer das Gleiche“ ist eine etwas verstaubte „Die da oben“-Anklage. Kann man damit wirklich noch jemanden wachrütteln?

Die Frage müsstest du eigentlich Stefan stellen, der das Lied geschrieben hat und auch singt. Ich sehe es aber nicht so, dass es da ums „Wachrütteln“ geht, denn die Leute wissen das ja alles. Ich denke, es ist eher so ein kleiner, ganz persönlicher „Auskotzer“.

5. Was willst Du mit Deinen Songs beim Hörer bewirken?

Unterhaltung und ein lustvoll-kritisches „In-der-Zeit-Sein“. Dabei kann man auch mal Abgründe berühren.

6. Hiob hat alles außer seinen Glauben verloren. Auch Du warst oftmals ganz unten und bist wieder aufgestanden. a) Was bringt Dich immer wieder hoch und treibt Dich an? b) An was glaubst Du?

Ich bin wohl letzten Endes ein ziemlich positiv denkender Mensch. Ich glaube, dass man sich als Persönlichkeit positiv entwickeln kann und auch muss. Denn sonst wäre das Leben ja nur ein physisches Älterwerden bei gleichbleibender Ahnungslosígkeit. Ich glaube an das Gute im Menschen, ebenso wie an das Böse. Es gibt ja das „Umenschliche“ gar nicht, leider sind auch die üblen Dinge Teil der menschlichen Möglichkeiten. Letzten Endes entsteht so etwas aber meist aus Minderwertigkeitskomplexen, dem Mangel an Respekt und Liebe. Aber die kommt nun mal nicht aus den Wasserhähnen.


7. Der Auftaktsong „12 Sekunden“ ist ein wehmütiger bzw. ironischer Rückblick. Sehnst Du Dich manchmal nach den alten Zeiten - ohne Internet und Medienoverkill - zurück? Jene Zeiten, wo ihr ganz oben auf dem Pop-Punk-Thron gesessen habt? War das Leben in Euren Anfangstagen leichter und unbeschwerter?

Der Song bezieht sich nicht auf die frühen Tage des Erfolgs mit der Band, sondern auf eine Zeit davor, als man so 17, 18 war, diese kurze Phase zwischen Jugend und Erwachsenwerden, wo man ein ungeheures Gefühl der Unabhängigkeit und der Unbedingtheit hat. Die „Sachzwänge“ und der sogenannte „Ernst des Lebens“, von dem die Erwachsenen immer reden, greifen noch nicht so richtig, der Geist fliegt hoch und gerade in dieser „Naivität“ sieht man die Dinge oft sehr klar, ein frühes Stadium der Weisheit. Aber das verliert sich dann erstmal wieder.

8. In „Lärm“ thematisierst Du die Sucht alternder Rockstars nicht aufhören zu können bzw. immer wieder auf die Bühne zu wollen. Inwiefern ist Musik eine Sucht für Dich? Von wem oder was lässt Du Dich heute noch gern verführen?

Von meiner Freundin. Oder einem kühlen Bier unter Kastanienbäumen. Oder einem Buch. Da gibt es viele Dinge. Und tatsächlich ist die Musik und die Band eine Art Sucht. Wir spielen einfach furchtbar gerne, das ist unsere Mission. Die alte Formel „Rock = jung“ gilt eben heute nicht mehr. Natürlich können wir heute keine Teenie-Idole mehr sein, Gott sei Dank!. Aber keine Sorge: Ich werde mich nicht noch im Rollstuhl auf die Bühne schieben lassen. Dann sitze ich mit ner doppelläufigen Schrotflinte auf der Veranda und schiesse ab und zu in die Luft, damit man merkt, dass ich noch da bin.

9. Was hast Du von den ganzen Abstürzen und Exzessen in Deinem Leben gelernt, die auch in „Freitag Nacht“ besungen werden?

Ich habe sehr viel erlebt, auch in den harten Drogenzeiten. Wilde Geschichten, traurige Geschichten, lustige Geschichten. Ich möchte keine einzige davon missen, und einige davon habe ich ja auch in meinem Buch erzählt. Vor allem kann ich eins sagen: Leben ist überall – auch unterhalb der Wasserlinie.

10. Inwieweit ironisiert der Song „Andreas Baaders Sonnenbrille“ den Ausverkauf der RAF? Rosafarbene Palästinensertücher gibt es auch bei H&M - gehen unserer Gesellschaft die Symbole verloren? Wünscht Du Dir mehr authentische Radikalität im Leben?

Ja, die RAF ist heute in den Bereich der Popkultur entrückt, und eine Figur wie Baader bietet sich dafür auch perfekt an. Die frühe Stadtguerilla hatte ja noch diesen Räuber und Gendarm-Touch mit Pilotenbrille und Knarre im Hosenbund. In dem Song geht es um Anarcho-Macho-Phantasien, aber auch um das ebay-Wesen. Und es stimmt, wir erleben heute die komplette Kommerzialisierung und Banalisierung aller politischen Zeichen. Ich selbst erinnere mich noch an eine Zeit, als „Che Guevara“ noch keine Modemarke war. Aber mit der „Authentizität“ ist das so eine Sache. Wir alle nehmen Posen ein, auch Christus hatte eine. Was immer man macht, es ist immer auch ein Stück Showbusiness drin.


11. „König der Angst“ porträtiert einen Amokläufer. Was war der Anlass für diesen Song und was soll dieser aufzeigen?

Es geht darum, dass solche Amokläufe meistens nicht nur aus persönlichen Rachegefühlen entstehen, sondern dass es diesen Leuten gerade um die mediale Aufmerksamkeit geht. Die letzte, aber wirkungsvollste Option, aus der eigenen, so schmerzhaft empfundenen Bedeutungslosigkeit herauszutreten. Ohne die Massenmedien würde denen das nur halb so viel Spass machen. Und auch der politische Terror würde ohne die gigantische Reflexion der Medien, die das Ganze erst zu einer monstermäßigen, globalen Oper aufpumpen, überhaupt keinen Sinn mehr haben.

12. In dem Song ,,Tanzen“ heißt es, dass Ihr nicht für immer hier seid. Was wird von Extrabreit in Erinnerung bleiben, wenn ihr abtretet?

Keine Ahnung. Lassen wir uns überraschen.

13. Würdest Du gerne einmal mit ,,Osama Bin Laden“ Essen gehen? Oder wie ist dieser Song zu verstehen?

Oh, ich würde in der Tat mit ihm Essen gehen. Da wäre meine Neugier zu groß, seine Sicht der Dinge aus erster Hand zu hören. Denn eins muss man ihm lassen: Er ist ein Medienwizard, es ist genial, wie er Bush und den Westen in die Afghanistan- und die Irak-Falle gelockt hat. Denn genau das dürfte er gewollt haben. Aber ich glaube nicht, dass wir besonders viele Berührungspunkte hätten. Musikalisch sowieso nicht. Diese Islam-Fundis mögen keinen Rock ‘n‘ Roll.

14. ,,Annemaries Baby“ ist das teuflische Ergebnis der Affäre mit dem Gothic-Mädchen ,,Annemarie“. Ist das Ganze eine Anlehnung an den Horrorfilm ,,Rosemaries Baby“ und eine Fortsetzung Eures Skandalsongs?

Ja, der Titel ist sowohl eine Anspielung auf unser „Annemarie“ wie auch auf Polanskis Film. Einfach eine skurrile Geschichte.

15. Anfang der 80er Jahre hattet Ihr es einfacher, die Gemüter zu provozieren. Ist Provokation heute überhaupt noch möglich – und wenn ja, wie?

In einer Zeit, in der der „Arschficksong“ von Sido auf jeder Teenie-Party läuft, ist es wirklich nicht mehr so leicht, Skandal zu machen. Aber das versuchen wir auch gar nicht, gegen Lady Bitch Ray haben wir einfach keine Chance.

16. „Idole“ zeigt Klischees auf, die vermeintlichen Idolen anhaften. Gibt es heute überhaupt noch Vorbilder? Warum brauchen Menschen immer noch Idole?

Ja, sicher, Vorbilder muss es wohl geben. Aber leider muss man auch sehen, dass dahinter oft nicht viel steckt. Hemmungslose Vergötterung hat immer etwas Verdummendes. Das heisst aber nicht, dass nur noch Zynismus regieren sollte. Es gibt ganz sicher Menschen, die ganz ehrlich und integer versuchen, etwas Positives zu bewegen. Das sind dann aber oft die, die nicht im Rampenlicht stehen. Ruhm korrumpiert eben auch und die Eitelkeit der öffentlichen Gutmenschen ist oft unerträglich.


17. „Besatzungskind“ hört sich an wie ein musikalischer ZDF-Historien-Zweiteiler mit Veronica (Ferres?). Wer braucht diesen Song?

Wir brauchen ihn, damit der Zweiteiler mit Veronica Ferres nie gedreht werden muss. Das spart Geld und Nerven.

18. „Deutschrockband“ karikiert deutschsprachige Künstler, die versuchen Rock’n’Roll zu machen. Warum hasst Du diese?

Ich hasse niemanden, das führt zu Verstopfung. Der Text ist von Stefan und er verarscht, finde ich, in sehr schöner Weise die ambitionierte Verquastheit, die in der deutschen Musikszene oft zu finden ist. Aber irgendwie sicher auch ein bisschen uns selbst, denn letzten Endes sind wir ja auch ‘ne Deutschrockband. Und die haben nun mal ein ganz anderes Flair als britische oder amerikanische, so muss das ja auch sein. Dass das alles manchmal auch etwas verhuscht bis klobig ist, kann man ja mal bemerken, bleibt ja in der Familie.

19. Auf welchen Song in der langen Extrabreit-Geschichte bist Du besonders stolz? Spielst Du noch gern die alten Hits?

Hmm, ich denke dass z.B. „Polizisten“ und „Der Präsident ist tot“ ziemlich eigenständige Beiträge zur deutschen Rockmusik waren, die düstere, musikalische Atmosphäre, das Filmische der Beschreibung. Aber ich bin auch unseren Gassenhauern nicht böse. Ziemlich cool erscheinen mir im Rückblick z.B. „Superhelden“ und „Ruhm“.
Es ist auch keineswegs so, dass mir die alten Sachen zum Hals raushängen. Manche hat man vielleicht jetzt erst ganz begriffen. Und wir mischen unser Programm immer wieder auf. Zur Zeit spielen wir ganze 11 Nummern aus dem neuen Album. Das hat schon gut funktioniert, und das ist eigentlich ein gutes Zeichen.

20. Was wünscht Du Dir für Extrabreit in der Zukunft?

Gesundheit, Glück und Geld.
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Ex-Hometowner



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 11:40    Titel: Rezi-Spezi Antworten mit Zitat

Und auch HIER noch ein überzeugter Skeptiker.

Ich finde es auch besonders schön, daß Leute die die Breiten mit Begeisterung verrissen hätten sich mal überzeugen lassen.

Breite Grüße

Peter der "Ex-..."
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breitmeister



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Schade, irgendwie funzt das Link zu dem ersten Skeptiker nicht mehr - Funkstille bei soundmag-online.com.
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Peter Parker



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch mal gespannt, wie mein Breiten-Kritischer Bekanntenkreis das neue Werk annehmen wird, die Dauerbeschallung wird ihnen auf keinen Fall erspart bleiben. Ich kann mich nicht erinnern, mich schon einmal so ausgiebig auf eine CD gefreut zu haben. Zum Glück wird meine Bestellung als versendet geführt, müsste also morgen eintrudeln.
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breitmeister



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 18:38    Titel: Schülerradio Antworten mit Zitat

Interessante Liste:

http://www.hrs-lengerich.de/radio_ag/html/playlist_2008.htm

grüsse vom breitmeister
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Thorsten



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr schönes Interview - und Kai, Du hast schon mal woanders gute Fragen bekommen....
http://www.extrabreit.net/interviews/kai/kai1.htm
Winken)

Gruß
Thorsten
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Rockolymp



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BeitragVerfasst am: 08.05.2008, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der 9.5. ist ein magisches Datum! Ich habe gerade eben das "Amen"-Album aus dem Regal gezogen und dabei auf dem aufgeklebten Sticker entdeckt, dass das Abschiedskonzert im Hamburger Grünspan ebenfalls am 9.5. stattfand - und zwar 1998. Morgen vor genau 10 Jahren also haben sich die Breiten entmaterialisiert - um nun, fast an derselben Stelle (nur einen Katzensprung entfernt), umso eindrucksvoller zurückzukehren. Wenn das kein Zufall ist... Hätte man das damals gewusst, wäre das Leiden etwas gelindert worden. Ich erinnere mich allerdings, dass nicht wenige munkelten: "Die Jungs kommen garantiert wieder!"
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Der Polizist



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BeitragVerfasst am: 09.05.2008, 07:57    Titel: Antworten mit Zitat

Laut einer mir zugetragenen Info ist HIOB auf irgendeiner Sendung bei WDR 2 ab heute Album der Woche und jeden Tag soll etwas gespielt werden. Passend dazu haben sie Rote Rosen gespielt. Mit den Augen rollen
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Wir würfeln um kleines Geld und der Teufel kauft uns Drinks!
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Ex-Hometowner



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BeitragVerfasst am: 09.05.2008, 08:29    Titel: Hop Hop Hiob Antworten mit Zitat

Jedenfalls ist es WDR2 einen Bericht wert KLICK

... und laut Playlist haben sie gestern mittag auch "Rote Rosen" gespielt. Macht also Sinn.

Heute ist der Tag der Tage. Ich gratuliere den Breiten (und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster) zum wahrscheinlich besten Album der Bandgeschichte. Hier stimmt einfach alles. "Neues von Hiob" rockt wie die Sau.

Jetzt nach HH - wir sehen uns im Knust.

Peter der "Ex-..."
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walter



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BeitragVerfasst am: 09.05.2008, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ha! Heute morgen hat´s geklingelt! Ein Päckchen von Amazon Winken

Jetzt ist Heavy Rotation angesagt!
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MÜTZE



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BeitragVerfasst am: 09.05.2008, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

.....und am heutigem tag war das paket schon da.....
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In unseren Adern fließt so heißes Blut....
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