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The Oestricher



Anmeldedatum: 19.03.2008
Beiträge: 7
Wohnort: Iserlohn

BeitragVerfasst am: 14.05.2008, 14:26    Titel: WELT-ONLINE Antworten mit Zitat

Tach Ihr Breiten, habe das unter Google gefunden:


Gut gehalten
Was so passieren kann, wenn man stocknüchtern bei Extrabreit aufschlägt
Das war gar keine so gute Idee, hier stocknüchtern zu erscheinen. Zum einen war so die schnittfeste Luft im Saal fast nicht zu ertragen, zum anderen war man so anders als die Anderen. Um kurz nach neun nämlich stand der durchschnittliche Fan schon etwas länger in der Vorglühzone vor dem Knust beim von lauer Sommerluft umwehten, dritten Pils, manch einer oder eine sprach gar von der einen oder anderen Tasse Fernet Branca, die bereits geleert worden sei. Das konnte ja heiter werden - und wurde es dann auch.

Drinnen feierte eine Band ihr dreißigjähriges Bestehen und ein neues Album zugleich, die einst Glück und Pech zusammen mit den gleichen Lottozahlen hatte. Als Extrabreit sich 1978 aus der linken Szene Hagens rekrutierten - eine offenbar andere Szene der Stadt gebar etwas später den quietschfidelen Star juveniler Unbedarftheit namens Nena -, war der Punk noch jung und die Neue Deutsche Welle noch unbekannte Zukunft, also entschied sich die Band natürlich für den Punk.

Drei Jahre später aber tauschte sie das Tingeln hauptsächlich deshalb gegen Ruhm und temporären Reichtum ein, weil man sie irrtümlich der NDW zuordnete. Wer damals deutsch sang und nie bei Wim Thoelke auftrat, dem konnte so was leicht passieren. Das erste Extrabreit-Album hieß zwar keck "Ihre größten Erfolge", brachte der Band aber keinen Lorbeer ein. Im Rückblick wird der Albumtitel trotzdem zum Propheten-Volltreffer: Der Nachfolger "Welch ein Land! - Was für Männer" mit der Single "Polizisten" geriet im NDW-Umfeld zum Kassenschlager - und mit ihm wurde das Debüt im Nachhinein zu einem noch größeren. "Hurra, Hurra, die Schule brennt", "Flieger, grüß mir die Sonne" und "Hart wie Marmelade" waren nur die drei dicksten Hits, die Extrabreit damals leicht verspätet zu Helden machten. 420 000 verkaufte Alben, von solchen Zahlen kann ein Marius Müller-Westernhagen schon seit zehn Jahren nur noch träumen.

Kai Havaii aber ist ja zum Glück kein Marius. So steht er nun also in bequemen schwarzen Hosen und einem prall gefüllten, weißen Hemd mit immer schütterer werdendem Haupthaar auf der Knustbühne, palavert ein bisschen und schiebt sich dann getöntes Glas vor die Augen, das zum nächsten und brandneuen Song passt. "Andreas Baaders Sonnenbrille" heißt der und erzählt ganz süffisant, wie der zweifelhafte Kultartikel auf Ebay einigermaßen unschwer zu ersteigern war. Kurz darauf folgt "Polizisten", jene Extrabreit-Hymne der Demonstrations-Kultur unserer Ahnen aus Zeiten, als der Wachtmeister noch in erbsensuppengrün herumlaufen und sich "Schnittlauch" schimpfen lassen musste - weil außen grün und innen hohl.

Als auf Szene-Karikaturen Sandalenträger Freakadellen und uniformierte Bulletten aßen und an jeder zweiten Studentenbudentür ein Ordnungshüter mit betretenem Gesicht klebte, unter dem "Wir müssen leider draußen bleiben" stand.

Zeiten, die irgendwie genau so vorbei sind wie jene Tage, da Extrabreit noch deutschen Pop mitdefinierten. Immerhin aber schneit gerade jetzt Udo Lindenberg herein, der erst jüngst mit seinem Album "Stark wie zwei" aus dreißigjähriger, eigenhändig inszenierter Versenkung wieder auftauchte.

All das kam einem hier nun also wieder in den Sinn, beim Herrn Havaii, der sich aus ungeklärten Gründen nur fast nach einer schönen Inselgruppe benannte und eigentlich ja Schlasse heißt. In promillebeschleunigter Melancholie erinnerten sich auch alle Leute um uns herum der alten Tage und der T-Shirts ihrer Eltern, auf die man zehn Jahre vor dem extrabreiten Kai "Trau keinem über 30" hatte drucken lassen. Das heute Abend präsentierte, pressfrische Werk, "Neues von Hiob", erstrahlt ungefähr im gleichen Glanze wie die schon genannten Alben vom Beginn der Ära Kohl. Die Leuchtkraft ist zwar nicht mehr ganz die alte, reicht aber immer noch für zwei Stunden erbaulicher Glückseligkeit. Wer hätte das gedacht.
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breitmeister



Anmeldedatum: 10.06.2004
Beiträge: 709
Wohnort: Alle 7 Meere

BeitragVerfasst am: 14.05.2008, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Yep, danke, war aber schon verlinkt.

grüße vom breitmeister :wink:
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