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irgendwann Mitte der 80er

 
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Knut1965



Anmeldedatum: 02.07.2008
Beiträge: 407
Wohnort: Iserlohn

BeitragVerfasst am: 04.07.2008, 10:25    Titel: irgendwann Mitte der 80er Antworten mit Zitat

Auch auf die Gefahr hin, daß vielleicht der ein oder andere mit meinen persönlichen Extrabreit-Erinnerungen nichts anfangen kann, möchte ich doch gerne ein paar Geschichten hier niederschreiben. Allein schon um sie für die Zukunft zu bewahren ... die Senilität kommt manchmal schneller als man denkt.

Hier nun also die nächste kleine Story aus meinem "breiten" Leben.

-

Ich muss ein wenig ausholen, um die Sache verständlich zu machen.

Andy und ich sind nunmehr seit Mitte der 70er Jahre miteinander befreundet und haben sozusagen eine "gemeinsame Extrabreit Vergangenheit", inzwischen sind wir längst verheiratet und haben beide Familie, aber nicht nur dank der breiten Einstellung hat die Freundschaft nach wie vor Bestand.

Anfang der 80er gründeten wir eine Band, die jedoch niemals über den Hobby-Status hinausgekommen ist und wir hatten einen(!) erwähnenswerten Gig vor 100 Leuten im Jugendzentrum.

Die Liebe zur Musik und hier speziell zur Live-Musik hat uns aber immer vorangetrieben und so ergab es sich, daß wir nur für "Lärm und Licht", manches Wochenende einer befreundeten Tanzmusik-Kombo sozusagen als Roadies zur Seite standen.

Hier nun beginnt die Geschichte, die zwar ohne Kai und Stefan auskommen muss, aber trotzdem nicht ohne Bezug zu den Breiten ist.


-

Die Tanzmusik-Kombo hatte den Auftrag eine Betriebsfeier von Varta in Hagen zu bedudeln und so machten wir uns auf den Weg in die Varta-Halle (ist die nicht sogar in Wehringhausen ?)

Unsere Tanzmusiker waren eine, wie ich finde für diese Zeit klassische Besetzung, nämlich 2 Mann, ein singender Schlagzeuger und ein singender Rhythmusgitarrist. (In seltenen Fällen wurden die beiden durch unsere Genialität an den Bongos oder einer zusätzlichen Gitarre unterstützt - einmal durfte ich sogar bei "Linda" am Schifferklavier mitspielen).

Nun denn, wir bauten das Schlagzeug auf schleppten Verstärker, Kabel und was man so braucht in die Halle und es konnte losgehen.

5 Stunden Tanzmusikgedudel - Ihr könnt euch vorstellen, daß das nur unter zuhilfenahme von Bier zu ertragen war und so verbrachten Andy und ich den "bunten Abend" am Tresen.

Der Abend war gelaufen, die Hälfte der munteren Gesellschaft hatte die Halle längst verlassen, doch der harte Kern hatte begonnen, "in die Breite zu gehen" und genoss zusammen mit unseren Tanzmusikern die härteren Sachen.

Andy und ich machten uns auf die Bühne und begannen damit, die Kabel wieder einzupacken.

Ich stand mit einem Kabel um den Arm gewickelt auf der Bühne, schaute in den Saal ... das Licht war da, nur der Lärm fehlte.

Ich weiss bis heute nicht, was mich damals geritten hat, aber ich setzte mich hinter das Schlagzeug.

Bumm - Bumm - mein rechter Fuss weckte das Bass-Drum und als führte eine fremde Macht meine Hände und Füsse, begann ich Schlagzeug zu spielen ...

Den Takt von "Polizisten" !

Das Brett meiner Trommelei drang durch die halbleere Halle und drängte den tanzmusikalischen Schleim auf dem Fussboden in die hinterste Ecke.

Andy schaute mich an, legte einen Gitarrenkoffer an die Seite, griff die noch angeschlossene Gitarre und begann jenen uns allen bekannten Basslauf zu spielen.

Der Saal veränderte sich - Der Betriebsfeier-Muff fiel von den Wänden, wie eine schlecht geklebte Tapete und die Luft roch plötzlich wieder nach Musik.

Lärm und Licht !

Der Vorturner der Tanzkombo drehte sich vom Tresen herum und kam mit Arbeitgeber-Miene auf die Bühne zu, doch bevor er zur Tat schreiten konnte, wurde er von den ersten Gästen, die sich ebenfalls auf den Weg zur Bühne gemacht hatten, eingeholt.

Johlend und gröhlend kamen sie immer näher.

Wir waren schlecht, und ich meine richtig schlecht!

Ein Keyboarder spielte Schlagzeug und Andy zupfte auf der tanzmusikalisch zermürbten, tiefen E-Saite einer Stratocaster-Kopie den Basslauf.

Ich muss sicher nicht sagen, daß wir nicht in der Lage waren, mehr als den Anfang des Songs zu spielen (daher macht es auch keinen Sinn, Tantiemen oder Gema dafür zu verlangen *grins*), aber der Tanz-Hoschi liess es sich nicht nehmen, die erste Strophe anzusingen.

Die Leute drehten durch ... sangen (gröhlten) mit ... es war unglaublich!

So rödelten wir uns die wohl schlechteste Aufführung von "Polizisten" aus dem Kreuz die die Welt je gesehen hatte, aber die besoffene Varta Meute liebte uns.

Unter johlen und quieken verliessen wir die Bühne, liessen uns feiern und einladen.

Wir hatten in diesen paar Minuten den Tanz-Hoschis ihre 5 Stunden Show gestohlen.

Heute reicht der erste Takt von "Polizisten", um mich an diesen Abend zu erinnern und ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an meine "15 Minutes of fame" denke.

Wie geeeiiilll ....
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