Teil 21

Nach einigen klärenden Gesprächen, unter anderem zwischen Kai Havaii und Norbert Thiel, der nach seiner kurzen Zeit als Interpret der EXTRABREIT-Lieder die Band von nun an als Tourmanager begleiten und eigene musikalische Pläne verfolgen wird, findet sich nun neben Havaii und Kleinkrieg die Besetzung, die als die "klassische" in die Geschichte einging...

Rolf Möller (25) ist, wie schon erwähnt, bereits seit Kindergartentagen in Hagen-Emst mit Kleinkrieg bekannt. Nach ein paar Engagements in lokalen Bands und Demoaufnahmen mit den "Soulful Dynamics" (einer 70er Soul-Band) hat er sich vor Ort einen gewissen Ruf als Schlagzeuger erworben.
Der problematische Schüler und spätere Kaufmannslehrling pflegt am Instrument wie auch im Umgang einen kraftvoll-rustikalen Stil. Möller "arbeitet" seine Grooves, mit ihm kommt eine gewisse "Härte" in den EXTRABREIT-Sound, was sich für die kommenden Aufgaben als genau richtig erweisen wird. Seine Feuerprobe hat er schon in den letzten Tagen der Session für "Ihre Größten Erfolge" bestanden, als die Band am Ende beschloß, auch das Stück "Extrabreit" aufzunehmen und er für den bereits abgereisten Braune am Schlagzeug saß.

Wolfgang Jäger (28) alias HUNTER übernimmt mühelos HORRIBLE HORNS Rolle als enfant terrible, der entscheidende Unterschied liegt in der Solidität seiner musikalischen Performance, besonders seiner Fähigkeit, treibende Bassläufe und scharfe Akzente zu liefern. Der frühere Elektriker ist schon seit einigen Jahren als Musiker unterwegs, u.a. mit GROBSCHNITT, einer Hagener Formation, die seit den 70ern bundesweit bekannt ist .
Nach einem kurzen Engagement bei Nenas STRIPES, ist er, wie schon berichtet, nun zu EXTRABREIT gestoßen, ein Umstand, der ihn nach ganz oben führen wird. Die Tatsache, das er zu einer besonderen Kultfigur dieser EXTRABREIT-Besetzung wird, ist ihm selbst und seinem besonderen Temperament zu verdanken.

Ulrich Ruhwedel (19) alias PUBLIC: Der blutjunge Gitarrist hat außer Schule und dem Proberaum einer Blues-Kapelle namens MOJO noch nicht viel von der Welt gesehen. Das soll sich nun ändern.
PUBLIC, wie er von seinen Kollegen wegen seiner Vorliebe für Fotoposen bald genannt wird, ist ein sonst eher schüchterner und manchmal leicht stotternder Junge, der ein ungewöhnliches Talent für die E-Gitarre mitbringt. Wie sich zeigen wird, harmonieren er und Kleinkrieg in nahezu idealer Weise.
Mühelos greift er Stefans Riffs auf, umspielt sie und fügt dem Extrabreit-Sound eine ganz eigene Farbe hinzu - ein Zusammenspiel, das auf dem Album "Rückkehr der phantastischen 5" und der dazugehörigen Tournee seinen Höhepunkt finden wird.
Ansonsten betätigt sich der damals noch passionierte Cola-Trinker als Kickboxer.

Schließlich - und für die weitere Entwicklung entscheidend - kehrt auch der Manager und kreative sechste Mann, Jörg A. Hoppe zu EXTRABREIT zurück.

Sowohl die Klarheit und Schlagkräftigkeit des neuen Line-Ups wie auch die Tatsache, daß EXTRABREITs Debüt überall im Gespräch ist, überzeugen ihn.
Die Nachfrage nach Konzerten ist groß und längst zeichnet sich auch ab, daß man den gerade den Nerv eines jungen, aufnahmefähigen Publikums getroffen hat.
Zwar findet die Band im Radio noch nicht wirklich statt, aber die Zeichen sind unübersehbar.

Auch METRONOME ist inzwischen richtig zutraulich geworden und hat bereits signalisiert, daß man schon im Herbst ein zweites Album veröffentlichen möchte.

Als Hoppe, Havaii und Stefan dann über die vorhandenen neuen Songideen für eine neue LP sprechen, zündet der lange Workoholic sofort seinen Aktionsmodus:

Er mietet ein neues Büro an, organisiert eine Fotosession, entwirft immer neue Autogrammkarten, Aufkleber und Plakate und beginnt für die Band eine Tournee auf die Beine zu stellen, die sie über das Jahr in 80 Tagen kreuz und quer durch Deutschland und Österreich führen wird.



Jörg A. Hoppe als TV-Manager (2001)



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