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Quote
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Klaus



Anmeldedatum: 08.06.2004
Beiträge: 182
Wohnort: Oldenburg

BeitragVerfasst am: 01.10.2004, 17:56    Titel: Quote Antworten mit Zitat

Hallo!
Habe eben auf Phoenix einen Teil der Diskussion über die Quote deutscher Musik im Radio gesehen.
Mich würde mal die Position der EXTRABREITEN zu diesem Thema interessieren.

Gruß,

Klaus
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Kai Havaii



Anmeldedatum: 11.06.2004
Beiträge: 210

BeitragVerfasst am: 02.10.2004, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also ich finde das Thema heikel, es hat sehr verschiedene Aspekte. Zufällig habe ich auch den Beginn der Anhörung auf Phoenix verfolgt.
Zunächst: Es geht ja wohl keineswegs nur um deutschsprachige Musik, sondern um deutsche Produktionen. Aber so weit, so gut. Grundsätzlich können wir natürlich nichts dagegen haben, wenn mehr Binnen-Liedgut über den Äther geht.
Andererseits sind wir nun aber auch keine Freunde der bürokratischen Regulierung aller Dinge. Aus Frankreich, wo das ja schon einige Jahre per Quote geregelt wird, kommen außerdem – so weit mein Kenntnisstand – sehr widersprüchliche Informationen, was den Nutzen des Gesetzes für die einheimische Musikindustrie angeht.

Interessanterweise wehren sich ja auch die Sender gegen eine gesetzlich festgelegte Quote, denen man gerade nicht vorwerfen kann, dass sie speziell neue deutsche Musik vernachlässigen, z.B. Delta Radio in Hamburg. Motto: "Qualität setzt sich durch!"

Und eins stimmt doch auch: Die formatierte Verblödung des Mainstream-Radios schafft ja, wie man z.B. am Erfolg von WDR EinsLive, Delta oder Fritz Radio sehen kann, auch wieder ganz andere Marktsegmente, einfach deshalb, weil es eben doch eine Menge Leute gibt, die den anderen Scheiß nicht mehr hören können.
Mein Fazit ist alles in allem: Lieber nicht!

Das Thema ist aber sicher eine intensivere Diskusssion wert, mich würde zum Beispiel interessieren, ob jemand mehr über die Erfahrungen in Frankreich weiß.

grüße von havaii
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Ex-Hometowner



Anmeldedatum: 08.06.2004
Beiträge: 1425
Wohnort: Soest

BeitragVerfasst am: 02.10.2004, 13:44    Titel: Interessante Debatte Antworten mit Zitat

Ahoi,
ich kann mich da nur anschliessen. Man sollte niemandem vorschreiben müssen, wie er sein Geschäft zu führen hat. Was nutzt es wenn jedes Restaurant in Deutschland Kohlsuppe auf der Karte stehen haben muss, aber kein Mensch Kohlsuppe essen will.

Leider hat dies aber auch zur Konsequenz, dass es jede Menge Bands in Deutschland gibt, die im Radio praktisch nicht stattfinden. Die Breiten gehören ja nun mal leider auch dazu. Also ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass man wenigtsens mal darüber diskutieren muß, was denn überhaupt im Radio gespielt wird.

Die Qutierung würde m.E. nur bewirken, dass da ein paar Taler von Madonna, J.Lo und Co. zu J.Biedermann, Preluders und Konsorten fliessen würden. Gewonnen wäre dabei ja wohl gar nix. (Denn es zählt ja die Produktion als deutsch). Das Programm würde sich nicht wesentlich ändern gescheige denn verbessern.

Tatsächlich ist es wohl so, dass sich tatsächlich Qualität durchsetzt. DÄ haben das nach ein paar Jahren auch geschafft und im letzten Jahr kamen die Stationen an Mia und WIR SIND HELDEN auch nicht mehr vorbei und die Fantas werden mit dem neuen Album auch wieder ganz gut absahnen. Es geht also doch.

In Frankreich scheint die Quote zu funktionieren. Meines Wissens haben die lokalen Größen da ein schönes Marktpotenzial. Was das aber in Qualität heißt vermag ich auch nicht zu sagen. Ich weiß aber daß es in Italien auch ohne Quote funktioniert. Giovanotti hatte da jahrelang einen Superstarstatus und der hat hervorragende Alben abgeliefert, auf denen er neben äusserst tanzbarer Musik auch mit der Muttersprache äusserst kreativ umgeht. Mach mal in Neapel das Radio an, da muss man auf Madonna schon mal sehr lange warten. Da wird italienisch gegeben und zwar nicht der San Remo und Pizzerien-Kram.

Es gibt aber auch in Deutschland einen Sender der schon eine Art "deutsche" Qute hat. WDR2 - da hat es zwar den Anschein, als ob die nur 3 CDs im Schrank haben, aber sobald Freund Niedecken von BAP Flatulenzen hat, schicken die sofort nen Ü-Waqen hin und übertragen das.

Bis dahin

Ex-Hometowner
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..mein Kopf fliegt voran und mein Herz tut was es kann


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sturzflug69



Anmeldedatum: 08.06.2004
Beiträge: 343

BeitragVerfasst am: 02.10.2004, 17:54    Titel: La France Antworten mit Zitat

Also ich fahre jetzt nun schon seit drei Jahren nach Frankreich zum campen,und da man ja dort sehr viel Radio hört,weil man sich nicht mit den Hollis ums Tv Programm streiten will,muss ich sagen es gefällt mir sehr.

Es gibt dort einen Sender namens RTL2.Da laufen nur englische 80er Wave/Britpop Sachen sowie eben die Quoten Knaller wie Indochine und Les Rita Mitsouko neben Coldplay und Konsorten.

Die anderen Sender sind aber auch nicht ohne.

Ich persönlich höre im Auto 1Live oder eben WDR2.Wenn der DLF besser reinkäme hätt ich ihn auch öfter drauf.Die bringen wirklich manchmal Perlen zum VOrschein.
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Den Tigern entrann ich.
Die Wanzen ernährte ich.
Aufgefressen wurde ich von den Mittelmäßigkeiten.(Brecht)
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Michael
Gast





BeitragVerfasst am: 03.10.2004, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Grundsätzlich bin ich gegen "Vorschriften".

Da aber in der deutschen Radiolandschaft so eindeutig eine Benachteiligung gerade deutschsprachiger Künstler stattfindet, muss man sich darüber Gedanken machen.
Die Frage der Qualität ist berechtigt - aber wer will mir/uns weismachen das es in der deutschsprachigen Musikszene keine Qualität gibt. Das Argument sticht nicht.
Die Zweite Frage des "Hörerwillen" ist da schon schwieriger - ich behaupte aber folgendes:
Da die Masse der Hörer "deutschsprachige Produktionen" so gut wie überhaupt nicht kennen, wie kann er wissen ob er diese hören will oder nicht. Und schon drehen wir uns im Kreis: Was ich nicht kenne, höre ich nicht und was ich nicht höre, kenne ich nicht.
Solange also das Radio deutschsprachige Titel nicht spielt, wird sie auch keiner hören. Umgedreht wird sich bald erweisen, das deutschsprachige Titel mit Sicherheit eine hohe Akzeptanz finden werden. Der Beweis liefern die Charts - trotz Benachteiligung schaffen es immer wieder einige Künstler die Schweigespirale zu durchbrechen (Silbermond, Juli...).

Wenn ich im Bekanntenkreis auf die neuen Stücke von Witt oder EB hinweise, bekomme ich meistens zu hören "ach, die gibts auch noch", oder von neuen Sachen wie Winson, Klee, Virginia jetzt, Angelika Express rede, heißt es "nie gehört". Und da sind so tolle Sachen bei...

Michael-Grins@web.de
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Peter



Anmeldedatum: 08.06.2004
Beiträge: 208
Wohnort: Niedersachsen

BeitragVerfasst am: 03.10.2004, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

<Ironie an>
Ich find´s einfach toll, dass Deutschland keine anderen Sorgen hat !
<Ironie aus>

_________________
Ich hör schon wieder hohe Hacken klacken...

http://www.extrabreit.net
Breite Grüsse
Peter
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Kai Havaii



Anmeldedatum: 11.06.2004
Beiträge: 210

BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

@ Michael:

Dein Einsatz für die deutschsprachige Musik ist absolut ehrenwert, nur geht es ja wohl nicht um eine Quote für Deutschsprachiges, sondern für inländische Produktionen allgemein.
D.h. schließlich, dass auch die Bohlens, Patrick Nuos und Jeannette Biedermanns dieser Welt unter diese Quote fallen und es dürfte die Frage erlaubt sein, was damit gewonnen ist. Fordert die Quote nicht geradezu dazu heraus, die Mainstream-Sender mit "deutscher" Formatmusik zu füttern, damit die ihre Auflagen erfüllen können? Dann doch vielleicht lieber gleich Beonce Knowles:-)

Kann man überhaupt diese Sender per Gesetz "zwingen", "Mut" bzw "Geschmack" zu zeigen?

Kein Zweifel: Mit dem Argument, dass das Publikum nichts wahrnimmt, was ihm nicht in den großen Medien und ganz besonders im Radio angeboten wird, hast Du ja recht. Ich las heute im neuen Spiegel, dass Anete Humpe (wie Inga) zum Teil wortwörtlich in dieselbe Kerbe haut. Über das Problem herrscht ja nun auch Eingkeit, ich bezweifle nur, dass die Quote die Lösung bringt.

Was uns selbst betrifft, mache ich mir da eh wenig Illusionen. Welche Blüten die EXTRABREIT-Rezeption draußen im Lande treibt, soll mal folgende Anekdote illustrieren: In einem Telefoninterview mit Radio Unna im letzten Sommer teilte mir die Moderatorin schon vorab mit, dass sie den Titel "Er macht ihn rein" auf keinen Fall spielen werde, da sie sich durch die Nummer "als Frau" sehr unangenehm berührt fühle. Nach meiner ersten Verblüffung wurde mir klar, dass sie in unserem Fußball-Lied eine "sexistische" Attacke sah.
Nachdem ich meine Sprache wiedergefunden hatte, versuchte ich ihr klarzumachen, dass "Er macht ihn rein" bzw. "Mach ihn rein" oder Ähnliches ein gängiger Terminus der Fußballsprache sei und dass man die Gedankenverbindung zum Geschlechtsakt wohl nur in höchst transzendentaler Weise herstellen könne. Selbst wenn sie verstanden hatte, was ich meinte, brachte das die Dame keineswegs von ihrer "Einschätzung" ab, dass in dem angeblichen Fussball-Lied ganz andere, "schmutzige" Motive stecken.
Man könnte das für eine Provinzposse halten, wenn dieses ein Einzelfall geblieben wäre. Dem war aber nicht so.
Nebenbei bemerkt: Wir müssen uns natürlich selbst fragen, ob wir mit so krassen Späßen wie "Mösenpolizei" selbst derlei Verwicklungen provoziert haben. Wenn dem so sein sollte, drängt sich allerdings die Frage auf, warum derlei Dinge bei anderen "Deutschpunk"-Bands als "frech", "witzig" und "kultig" empfunden werden, bei uns aber als "sexistisch" und "asi-mäßig"...

Das mal nebenbei. Ich bin gespannt, wie die Diskussion weitergeht, bleibe aber, was die Quote betrifft, weiter skeptisch.

beste grüße
euer havaii
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ViveLaKaBum



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Beiträge: 51
Wohnort: Lizabonn

BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 10:26    Titel: Quote Antworten mit Zitat

... ich bin als genereller Gegner von Vorschriften von vorne herein gegen diese Regelung.

Nach einigen Überlegungen empfinde ich aber eine Begleiterscheinung der Quote als äußerst angenehm: Ich denke hierbei an die kleinen Labels und an die Möglichkeit für neue, oder unbekanntere Bands eher am Markt teil zu nehmen.

Wie seht ihr das?

Schönen Gruß aus Hannover,

_________________
ViveLaKaBum
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Thorsten



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Beiträge: 846
Wohnort: Hometown

BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Eine aufgezwungene Quote ist Mist.
Eine freiwillige Regelung ist besser. Da muß man nur hinkommen..
Aus erster Hand weiß ich, daß z.B. die NRW Radios (Radio Hagen etc) eine Playlist vorgeschrieben bekommen, die jeder Sender zu erfüllen hat - teilweise wird die Musik in allen NRW Sendern an der selben Stelle im Programm gespielt. (Wer erinnert sich nicht gerne an 10 Mal "Sexbomp" am Tag.) Kein Moderator hat zumindest in diesen Sendern, noch eine Chance einen Hit zu produzieren in dem er was neues empfiehlt. Man muß da ansetzen, daß die Sender nicht die vorgegebene - vermutlich von den Labels gesponsorten - Songs spielen müssen.
Keine Ahnung, wie es bei Kais Onyx TV ist - ob er einen Einfluß auf die Musik hat.
Fakt ist - wenn eine Band mal gehyped ist (z.Zt. Silbermond, Helden, oder bestimmte Rapper), wird sie so lange gespielt, bis es was neues gibt - nur wer den Hype beginnt sind wieder die Labels. Meistens ist doch dann nach einer LP Schicht - die zweite geht nicht mehr.
Ansonsten stimme ich zu - um eine mögliche Quote dann erfüllt zu wissen, bekommen wir Bohlen und Konsorten um die Ohren geknallt.
Grönemeyers und Westernhagens können ja leider auch jeden Scheiß rausbringen und werden ungehört gekauft und von der Presse hochgejublet (versteht irgendjemand den Sinn von Westernhagens Texten)?
_________________
"Ich hab ein Zimmer - klein aber nett - mit einem alten Eichenbett."
Ich kaufe niemals mehr bei Jorissen!
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painkilller
Gast





BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 13:25    Titel: Qualität ist Geschmackssache Antworten mit Zitat

Soweit ich mich erinnere, hatte schon mal unser allseits geliebter Heinz Rudolf Kunze eine Quote deutsch(sprachige?) Musik gefordert.

Das Ergebnis ist bekannt: bis heute hat sich an den Sendegewohnheiten der Rundfunksender wenig geändert.

Für mich steht das auch im engen Zusammenhang mit der derzeitigen Diskussion umd "Deutschtümelei", wie z.B. der Vorwurf an die Band Mia und Heppner (Wir sind wir). Ein klares Bekenntnis zur deutschen Sprache und zum Liedgut, wie es von Extrabreit seit Jahren immer vorgelebt wird, täte manch anderer Band ebenfalls gut.

Der verkniffene Hinweis der Rundfunksender, man spiele halt nur das, was den Hörern gefällt, greift hier nicht:
Es gibt doch sehr viele gute deutsche (und deutschsprachige) Bands, die leider kein Airplay erhalten. Ich finde doch, dass sich das ändern sollte, sonst haben wir bald Media-Markt ähnliche Zustände im Radio!!
Also mehr Tocotronic, Virginia Jetzt, aber auch Kraftwerk und Der Junge mit der Gitarre im Radio spielen, dafür weniger Rap und Konsorten.
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Ex-Hometowner



Anmeldedatum: 08.06.2004
Beiträge: 1425
Wohnort: Soest

BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 20:37    Titel: Ausmachen den Mist Antworten mit Zitat

Wie gesagt wird die Quotierung nichts an der Qualität der Dudelstationen verändern.
Boykottiert doch einfach die ganzen Hit- und Chart Radios. Einfach nicht einschalten.
Unsere lokale Soester Version davon hab ich noch nie gehört. Die Redakteurin, die die
Breiten zum Gig in Soest interviewt hat, musste gestehen, dass die Breiten nicht auf
der Playlist stehen und dass Sie eine Genehmigung vom Chef brauchte um ihr Interview mit
"Rote Rosen" zu unterlegen.

Diese Sender spielen nur das, was sie von der Industrie vorgesetzt bekommen.
Schnell und billig produzierter Scheiß. Von Angestellten Grinsekaspern oder
endpubertierenden Tanzpomeranzen beschauspielert. Beliebig austauschbar und mit Klein-
gagen abgespeist. Der nächste Idiot dem der Bohlen einen Song zum Klingelton produziert
steht als Ersatz doch längst parat.

Das Abspulen dieser Klingeltoncharts ist doch nur die Verlängerung des Werbeblocks. Als
Hersteller von Pickelcreme muss ich den Werbeplatz kaufen, will ich den Pickelgesichtern
aber meine Musik andrehen kriege ich von der Station auch noch Kohle. Voila. So wird
"Kaufkraft abgeschöpft".

Nicht mit mir. Gott sei dank habt Ihr Musikmultis keinen Durchgriff auf meinen CD-Schrank.
Wie schon mehrfach hier erwähnt gibt es noch echte Künstler, die es verdient haben mit
meinen sauer verdienten Kröten gesponsert zu werden.

Um an diese Perlen heranzukommen klicke ich ganz bewußt bei Amazon die Links "Kunden
die dieses Album gekauft haben haben auch die folgenden Alben gekauft" Dann surfe ich
auch ganz gezielt mal die HPs dieser Kapellen an. Meist gibt es ja Demos oder DLs. Im
Gegensatz zum Hörer ist der zahlende Kunde nämlich nicht ganz dämlich.

Eine andere wunderbare Möglichkeit ist die Webadresse www.tonspion.de. Hier werden ganz
konsequent Links zu den legalen kostenlosen MP3s gesammelt und die Songs redaktionell bewertet.
Und auch hier gibt es immer Empfehlungen zu Downloadmöglichkeiten mit artverwandter Musik.

Zum Thema Chartradio halte ich es dann doch eher mit einer deutschen Kapelle, die schon
vor Jahren sang

"...Sie spielen Madonna und Chris de Burgh,
nur Die Ärzte hör ich nie.

Und darum tret ich mein Radio ein - und darum hack ich mein Radio klein..."


Schöne Diskussion, weitermachen. - Breiten Gruß

Ex-Hometowner


PS auch das Web Radio funktioniert prächtig bei DSL und Flat - checkt mal RadioUltra Punk
funktioniert mit WinAmp bei 128 Kbps. (nicht deutsch aber schön punkig)
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Tom Thomsen



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BeitragVerfasst am: 04.10.2004, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tach gesagt,

ich glaube heutzutage als Musiker gross rauszukommen ist verdammt schwer und dann ein eigenen Song im Radio zu hören geschweigeden im TV. Wenn man die Bandbreite der Musik und Darsteller sich mal anschaut glaubt man ja im Dschungel sich zu befinden und dann noch die Presse, die kann Musiker leben und sterben lassen. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort den Nerv zu treffen der dich hochbringt, glaube ich ist das kleine Geheimnis, manche arbeiten daran ihr Lebenlang oder man wählt den weg der Musikhure und man macht jeden scheiss der verlangt wird, davon haben wir ja mehr als genug in der Republik. Also Quote hin oder her letzenendes muss die Qualität der Musik das Geheimnis sein. Verrückt

Grüsse aus dem Bergischen Dorf, Tom Thomsen.

PS: "Nur der Regen weint am Grab".

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Wir müssen Leben bis wir Sterben.
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Klaus



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BeitragVerfasst am: 05.10.2004, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kai und alle anderen Diskussionsteilnehmer!

Meine mal vor vielen Jahren in einem Interview mit Dir gelesen zu haben, dass seinerzeit die Plattenfirma Euch Vorschläge gemacht hat, wie Ihr das Stück "Ruhm" radiotauglich machen solltet. (Refrain zum Anfang, Weglassen der Kanonen) Als Ergebnis kam dabei das Stück "Für immer quer" heraus.
Als Norddeutscher, der mit NDR 2 aufgewachsen ist und in den späten 80er FFN hörte, fallen mir in Sachen Radio folgende Punkte auf (ich denke aber, dass das bundesweit so ist):
Alle Nachrichten sowie sonstigen Textbeiträge werden möglichst knapp gehalten, aus diesem Grund verschwand auch das legendäre Frühystyxradio (Comedy u.a. mit Kalkofe und Welke), weil sie sich unter den gegeben Auflagen nicht in der Lage sahen, vernünftige Comedy zu machen. Also gibt es ja schon eine Radioquote (Verhältnis Musik- gesprochenes Wort)
Auch Sendungen wie "Rock aus Deutschen Landen" und "Grenzwellen" wurden eingestellt. Habe auf einer Party mal zufällig mit einem FFN Mitarbeiter gesprochen, der meinte, der Sender muss nunmal Kohle machen und Marktforschungen hätten ergeben, dass die Mehrheit tatsächlich den ganzen Tag die gleichen Lieder (sogenannten Superhits) rauf und runter hören will. Das kann ich (leider) wirklich bestätigen. Ich kenne auch wirklich Menschen, die diese Art von Radio wie sie gerade ist, wirklich gut finden, und Musik die nicht 08/15 ist ,schlichtweg ignorieren.
Vielleicht sollte es eine Art Quote geben, die zumindest vorgibt, dass mehr verschiedene Stücke an einem Tag gespielt werden, und nicht immer der gleiche Mist.

Schöne Grüße,

Klaus
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Rockolymp



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Wohnort: Stade

BeitragVerfasst am: 05.10.2004, 20:08    Titel: Ignoriert die ganze Radioverarschung! Antworten mit Zitat

Finde die Diskussion um die Quote sehr interessant, da zwei Herzen in meiner Brust schlagen: Als absoluter Musikjunkie, der nahezu immer Beschallung braucht und ein sehr offenes Ohr für deutschsprachige Musik mit originellen, provokanten und / oder intelligenten Texten hat, weiß ich, welche Perlen sich in der hiesigen Szene verausgaben. Bands wie Extrabreit, Abwärts, Kante, Tocotronic etc. sind zu Recht keine Unbekannten mehr. Seit Jahren veröffentlichen sie brilliante Alben, spielen sich auf jedem noch so kleinen oder großen Open Air den Arsch ab und stoßen beim interessierten Publikum meist auf Zustimmung. Trotzdem wird auch jetzt wieder von den Unterhaltungsknechten der Radiostationen behauptet, niemand wolle deutschsprachige Musik im Radio hören. Das hätten Meinungsumfragen ergeben. Ich sage nur: Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast... Ich bin mir sicher, dass die oben genannten oder andere Gruppen bei einem Großteil des Publikums auf Interesse stoßen würden - wenn sie erst die Chance bekämen, sie kennen zu lernen! Insofern könnte eine Quote etwas bringen, die fordert, dass eine bestimmte Anzahl der gespielten Titel nicht nur deutschsprachig, sondern auch aus dem Angebot der Neuveröffentlichungen kommen muss. Meines Wissens wird genau das von der Initiative gefordert. Andererseits werden die Programmgestalter immer versuchen, von allen Titeln die seichtesten auszuwählen. Bereits 1991 erzählte mir der damalige Chef von Radio Hamburg, ich solle nicht glauben, sein Sender hätte irgendwas mit Kulturvermittlung zu tun. Sein Auftrag sei, den Sender zu einer "Gelddruckmaschine" zu machen - und Geld käme eben über Werbung rein. Die Werbekunden würden vor allem Wert darauf legen, dass die gespielten Titel in der Klangfarbe nicht dominanter als die Werbung seien. Im übrigen hätten sich die Redakteure nach einer vom Musik-Computer vorgegebenen Titelliste zu richten. Wer versuchen würde, seinen persönlichen Geschmack durchzusetzen, könne ja zu einem anderen Sender gehen. Mittlerweile klingen allerdings nahezu alle Sender so, als würden sie nach diesen Maximen arbeiten. Also: Quote hin oder her: Schlechte Zeiten für Rock / Pop mit Konturen! Übrigens: Die viel gescholtenen Plattenfirmen sind nicht glücklich über diese Entwicklung. Dadurch, dass nur ein Bruchteil der von ihnen veröffentlichten Titel gespielt wird, hat das Medium Radio kaum noch Bedeutung als Werbeträger für Musik. Klingt absurd, ist aber so.
Lange Rede, kurzer Sinn: Höre ab und zu Deutschlandradio Berlin (da sind zumindest die Nachrichten und hin und wieder sogar die Musik hörbar), ansonsten hoffe ich für die Zukunft auf gute Spartensender im Internet und wünsche allen Radiomachern mit ihrem Dreck alles erdenklich Schlechte! Sehr böse
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Kai Havaii



Anmeldedatum: 11.06.2004
Beiträge: 210

BeitragVerfasst am: 06.10.2004, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tag zusammen!


"Keine Ahnung, wie es bei Kais Onyx TV ist - ob er einen Einfluß auf die Musik hat"

Doch doch, diese Clips wurden von mir ausgesucht – zusammen mit meinem Freund und dem Producer der Sendung, Harald Ortmann. Leider gibt es TV.radio seit August nicht mehr, ONYX heißt ja jetzt Terranova und ist ein reiner Doku-Kanal. By the way: MUSIKFERNSEHEN ist ein noch schwierigeres Thema als MUSIK IM RADIO...

"Meine mal vor vielen Jahren in einem Interview mit Dir gelesen zu haben, dass seinerzeit die Plattenfirma Euch Vorschläge gemacht hat, wie Ihr das Stück "Ruhm" radiotauglich machen solltet. (Refrain zum Anfang, Weglassen der Kanonen) Als Ergebnis kam dabei das Stück "Für immer quer" heraus. "

Stimmt, ich hatte schon damals (1984) eine Diskussion mit einem Metronome-Mann um genau diese Punkte. Außerdem schlug er vor, etwas mit "Engeln" zu machen, das Wort sei gerade total heiß und käme auch in vielen internationalen Hits vor. Für die Engel habe ich aber erst in "Er macht ihn rein" endlich eine Rolle gefunden – zu spät für den guten Mann...

Alles sehr interessante Beiträge!

grüße von havaii
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